Bettys Blog

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Männer, die lernresistenteste Erscheinung am Horizont

Ein Freund, Akademiker und Vater von zwei fast erwachsenen Mädchen kommt mich besuchen. Kaum haben wir unsere Kaffeelöffel kryptisch siebenmal im Kreise bewegt, beginnt er mir eine abenteuerliche Autobahnstory zu erzählen.

Katalogbild Er musste noch tanken und quietschte (im wahrsten Sinne des Wortes - ich kenne ihn gut) sich an einer Tankstelle in Wien ein. Dort wurde er von einem Italienisch sprechenden Mann angequatscht. Smalltalk auf Italienisch, Smalltalken - am besten in drei Sprachen gleichzeitig - ist eine Lieblingsbeschäftigung meines Bekannten.... und es wurde eine so genannte Tankstellenbeziehung aufgebaut. Der Italiener interessierte sich für die Familienverhältnisse meines Bekannten, Frau, Kinder etc. und wo er denn seine Urlaube verbringen würde. Natürlich in Italien bei gutem Wein und köstlichem Essen aus der italienischen Küche. Der nicht mehr so Fremde meinte, er solle doch mal in seiner Boutique in Rom vorbei kommen, er hätte wunderbare Lederwaren von Giorgio Armani etc. Ach ja, und er hätte noch einige dieser wunderbaren Stücke im Auto. Er würde ihm eines schenken.

Ein Hin und Her-Geplänkel entstand und plötzlich gestand der neue "Bekannte", dass er auf der Heimreise war und keine Scheine mehr für den vollen Tank nach Rom hatte. Ob Franz, mein Bekannter, ihm vielleicht das Geld für drei Jacken geben könnte, natürlich weit unter dem Preis. Kurzfristig dämmerte es Franz, meinem Bekannten, dass die Freundlichkeit doch eine Notwendigkeit für den "Armani-Transporteur" hatte. Mit allen spaghettinischen Tricks behandelt, ließ sich Franz auf das "Ich leihe dir Kohle für den Heimweg, dafür bekomm"´ ich eine Jacke-Prinzip" ein. Schlussendlich wurde noch um die Höhe des Betrages gefeilscht, doch da war Franz auch nicht von schlechten Eltern. Statt 1100,- Euro die der Italiener zum "auftanken" pro Jacke wechselten schließlich nur 400,- Euro für drei Lederjacken von Armani den Besitzer.

Als Franz meine spiralförmig-rotierenden Augäpfel sah, bemerkte er vorsichtig, dass immerhin die Story, die der Spaghettitiger aufgetischt hatte, alleine schon 400,- Euro wert sei. Nunja, wer hat, der hat, und ein Besuch in der Oper ist auch kein Schnäppchen.

Nach, mit der Erzählung schon beginnenden Vorahnungen meinerseits, bettelte ich darum, dass er mir doch die Jacken zeigen sollte. Gesagt, getan, Franz holte sie aus dem Auto und ich schüttete den Inhalt des Sackes auf den neu erworbenen Billigperser. Stechende Plastikdüfte belästigten meinen Riechkolben...... die drei schwarzen Lederjacken entpuppten sich als schnuckelige Plastikimitationen mit dem Namen Gorigo Ermani statt Armani und ich prustete meinem "ledersohlentragenden" Busenfreund entgegen: "Und wo entsorgst du diese Plastikbombe?"

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