Bettys Blog

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Geldwäscherei in den besten Familien

Es war wieder eines dieser wunderbaren Wochenenden. Wäscheberge, die nur mehr mit Seil und Haken zu erklimmen waren, zierten meinen Waschmaschinenkeller. Diverse Wochenendausflüge hatten eine Ansammlung der Berge verursacht, die sonst in mäßiger Salamitechnik weggewaschen wurden. Während ich in Jugendtagen mit Personal verwöhnt war und keine Ahnung hatte, dass ein sogenannter Aufreibfetzen, nachdem man ihn ins Wasser getaucht hat, auch auszuwinden sei, veränderte sich mein mangelndes Wissen notgedrungen durch den Auszug aus dem elterlichen Haushalt.

Geld auf der Wäschleine Unter meinen Auszugkoffern befanden sich weder "Hygienecoaches" noch "Dampfbügelberater" und so begann mein Ernst des Lebens und ich versuchte mir diese nebensächlichen Dinge anzueignen. Einer der größten Nervenkitzel im Haushalt ist noch immer die Bedienung der Waschmaschine. Hatte ich früher, meist wöchentlich, irgendwelche Billigtaschentücher mit dunkelblauen Blusen mitgewaschen - Sie kennen wahrscheinlich das Ergebnis - so neige ich mit fortgeschrittenen Jahren dazu, Merinopullover und Wollwesten auf Puppenkleidung zu reduzieren. Ab und zu vergesse ich auch heute noch den einen oder anderen Ärmel der nicht mit ins Bullauge wandert oder wasche die Lieblingsgameboyspiele meines Sohnes sauber. Ersterer ist erfahrungsgemäß nach 45 Minuten abgemurkst, zweiteres kostet mich meist um die 35 Euro per Stück. Nun, ich habe in 28 Jahren ohne Mami und Personal überleben gelernt und suche nun fast alle Taschen nach Schneuztüchern, Knöpfen, Kaugummis und ähnlichem ab, stopfe alle heraushängenden Ärmel und Hosenhaxen in die Maschine bevor ich das Kommando Vollgas gebe.

Wenn natürlich so große Mengen Stinkesocken, Männerunterhosen, Hemden und sonstiges zu entrümpeln sind, kann es schon einmal passieren, dass ich ein bisschen Waschmaschinen-Rollett spiele. Irgendwann geht mir das Sockenentwurschteln, Ärmelabrollen und Hosentaschenscanning derartig auf "die Socken"??, dass ich dann `mal hie und da eine Hemdbrusttasche, in der Hoffnung dass der doch hoffentlich schon erwachsen gewordene Ehemann seine Taschen eigentlich selbst entrümpeln könnte, überspringe. So auch an diesem Wochenende. Jedes sechste Hemd verweigerte ich auf männliche Kleinutensilien zu untersuchen und stopfte sie in die Waschmaschine um diese und damit auch das "Ansehen meines Mannes" REIN ZU WASCHEN.

Und - was kam dabei heraus?: "Fast weiß gewaschene Geldscheine". Da in unserem kleinen Städtchen die Finanz am Wochenende nicht auf der Jagd ist, steckte ich sie - wissend wie ich diese "Mafiosischeine" unters Volk bringen könnte - stillschweigend ein und beschloss, die heißen Kohlen gleich montags in mein beliebtes "Fetzengeschäft" zwecks "Verwischung aller Spuren" zu tragen... Für etwaiges Erwischt werden hatte ich auch schon eine für den Schöffensenat fundierte Verteidigungsrede bereit: "Da mein Gatte es liebt, mich mit Kleinigkeiten zu überraschen, erschienen mir die gefundenen Banknoten als kleines Dankeschön für die Mühen im Waschkeller".

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