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Faschingsdienstag: Hexenmann auf Besen gesichtet

In unserem kleinen Biedermeierstädtchen können schon die eigenartigsten Dinge passieren. Schildbürgerei nicht ausgeschlossen. Gestern trafen mein nicht immer ganz göttlicher Göttergatte und ich zwei Freundinnen, um ein wenig den Fasching wahrzunehmen.

Ergeben hatte sich daraus eine spannende Diskussion über die seelischen Tief- und Querlagen und deren mystische Aufträge für das Hier und Jetzt. Tatsächlich humanphilosophierten wir - oder Ähnliches - von 14 h Nachmittag bis 24 h Mitternacht. Nun ja, begleitet wurde das angeregte Geplaudere von köstlichen "Weintropfen", die möglicherweise vor Rührung der Verführung des Gaumens ab und zu ein Tränchen fließen ließen. Dazwischen labten wir uns an Grana, Oliven, Weißbrot und anderen guten italienischen Kleinigkeiten, was uns um 23.55 h eine satte Rechnung von 210,- Euro für vier Personen bescherte. Nun ja, es ist ja nicht täglich Faschingsdienstag, sagten wir uns und bestellten uns noch ein "Fluchtachterl", wie es in unseren Breitengraden heißt.


Grafik mit Konfetti Das kleine Weinlokal, vielmehr die beiden Besitzer, konnten sich jedoch nicht einigen, uns noch etwas auszuschenken. Während der eine schon freundlich die Bestellung aufnahm, zischte der andere eigenartige Dinge aus seinem Munde, begleitet von einem schlitzäugigen Geblinzel, als hätte ich seine Großmutter ins Jenseits befördert. Lautes Ruckeln, mit den Sesseln Kratzen und ein stark gekrümmter Nacken sowie ein feindseliger Blick über die knallrote Designerbrille ließ mich zwecks Klärung der Situation mal kurz nachfragen, was man den jetzt zu tun gedenke.

"Gibts noch ein Fluchtachterl oder nicht? Ja oder nein? Es folgt weiteres kratzendes Gemurmel, na ja, na ja, eigentlich nicht mehr...ggrrrmmbl"?¦ Na was sage ich, ein Ja oder ein Nein? Wieder grrbmbl....., nein ich will eigentlich nicht mehr.

Es war wieder so ein typischer, geglückter Versuch, immer wieder gesehene Gäste los zu werden.

Nicht dass ich nicht Verständnis hätte, dass jemand müde ist"?¦, aber man kann doch wenigstens am Faschingsdienstag um 12 h sagen: "Ok, meine Lieben, 30 Minuten für ein Fluchtachterl und dann sperr ich den Laden". Oder wenigstens klar und deutlich dem Mitbesitzer das Zepter in die Hand geben oder freundlich und nicht wie ein kleiner mürrischer Gartenzwerg durch die Gegend zu grandeln, um den gutgelaunten Kunden noch einen vergifteten Abgang zu bescheren.

Es erinnerte mich ganz stark an die Schildbürger, nämlich jene Katgeorie von Unternehmern, die es permanent schaffen, sich ihre eigenen "Sesselhaxen" (Sesselbeine) abzuschneiden während sie meinen, genüsslich darauf zu sitzen und nur den Hut aufhalten zu müssen. So wünsche ich Euch, möge Euch die Erkenntnis nicht zu massiv überrollen und möge sie jene in Ruhe lassen, die noch freundlich bemüht und engagiert waren.

Lei lei, das ist wohl eine Narretei, die ist wohl nie vorbei.

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